Opferhilfe: über 50 000 Beratungen im Jahr 2024
Im Jahr 2024 haben über 50 000 Personen in der Schweiz die Opferhilfe in Anspruch genommen. Die neusten Zahlen zeigen, dass die Unterstützungsangebote sowohl akut nach einer Straftat als auch langfristig rege genutzt werden. Die offiziellen Stellen verzeichnen eine stabile Nachfrage, wobei sich der Bedarf je nach Kanton und Art der erlebten Gewalt leicht unterscheidet.
Die Opferhilfe ist in der Schweiz gesetzlich geregelt und stellt sicher, dass betroffene Personen kostenlos und unbürokratisch Unterstützung erhalten. Diese reicht von psychologischer Beratung über juristische Hilfe bis hin zu finanziellen Leistungen zur Deckung unmittelbarer Bedürfnisse. Die kantonalen Opferhilfestellen stehen Betroffenen unabhängig von einer Anzeige zur Verfügung – ein Grundsatz, der niederschwellig Hilfe ermöglichen soll.
Ein grosser Teil der Beratungen bezieht sich auf häusliche und sexualisierte Gewalt sowie auf psychische Leiden infolge strafbarer Handlungen. Gerade in diesen sensiblen Bereichen ist es zentral, dass Betroffene eine auf ihre Situation zugeschnittene Begleitung erhalten.
Die Zahlen zeigen auch, dass viele Opfer die Möglichkeit nutzen, sich anonym beraten zu lassen. Dies sei, so Fachpersonen, ein entscheidender Schritt, um Hemmschwellen abzubauen und überhaupt in Kontakt mit dem Hilfesystem zu treten. In vielen Fällen unterstütze die Opferhilfe zudem Angehörige oder Menschen aus dem sozialen Umfeld, die sich Sorgen um betroffene Personen machen.
Die Bundesbehörden betonen die Bedeutung des Opferschutzes als Teil der Rechtsstaatlichkeit. Die kontinuierliche Nutzung der Angebote sei ein Zeichen des Vertrauens in die Institutionen und in das bestehende System der Hilfeleistungen. Der Bund unterstützt die Kantone bei der Umsetzung des Opferhilfegesetzes auch finanziell.
Die stetige Sensibilisierung der Bevölkerung durch Präventionskampagnen und die Weiterbildung von Fachkräften trügen dazu bei, dass immer mehr betroffene Personen frühzeitig Hilfe suchen. Damit, so der Tenor aus dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), könne die Opferhilfe entscheidend zur Stabilisierung der persönlichen Lebensumstände beitragen – und somit auch zur gesellschaftlichen Resilienz gegenüber Gewalt und Unrecht.
Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/katalog.assetdetail.35408003.html