Der Bedarf an Lehrpersonen für die Primarstufe dürfte stark abne …
Gemäss aktuellen Szenarien der Eidgenossenschaft wird sich der Bedarf an Lehrpersonen für die Primarstufe in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Zwischen 2025 und 2034 sei mit einem rückläufigen Stellenbedarf für diese Schulstufe zu rechnen, wie aus einer neuen Publikation hervorgeht. Die Analyse stützt sich auf umfangreiche demografische Daten sowie bildungspolitische und arbeitsmarktbezogene Annahmen.
Ein zentraler Grund für diese Entwicklung ist die demografische Veränderung. Die Zahl der Kinder im Primarschulalter werde in den meisten Regionen der Schweiz sinken. Besonders betroffen seien ländliche Gebiete und kleinere Agglomerationen, in denen rückläufige Geburtenzahlen bereits heute spürbar seien. In städtischen Regionen hingegen bleibt der Bedarf vorerst stabil, dürfte aber ebenfalls stagnieren.
Neben den demografischen Entwicklungen spielt gemäss den zuständigen Bundesstellen auch die Zunahme der Teilzeitarbeit eine Rolle. Zwar arbeiten viele Lehrpersonen im Primarschulbereich bereits teilzeit, die Nachfrage nach solchen Modellen steigt dennoch weiter. Auch altersbedingte Abgänge werden auf mittlere Sicht durch genügend Nachwuchs gedeckt werden können – vorausgesetzt, die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger bleibt konstant.
Im Unterschied zur Primarstufe zeigt sich im Bereich der Sekundarstufe I ein differenzierteres Bild. Hier sei der Bedarf regional unterschiedlich, mit leicht steigenden Zahlen in gewissen Kantonen. Die Szenarien betonen jedoch, dass gesamtschweizerisch keine gravierende Mangellage zu erwarten sei.
Die Bundesverwaltung weist darauf hin, dass diese Prognosen keine fixen Vorhersagen sind, sondern auf Annahmen beruhen, die je nach gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder bildungspolitischer Entwicklung angepasst werden müssen. So könnten etwa veränderte Migrationsströme, bildungspolitische Reformen oder technologische Neuerungen Einfluss auf den benötigten Personalbestand in der obligatorischen Schule nehmen.
Im internationalen Vergleich steht die Schweiz mit ihrer Lehrerinnen- und Lehrerversorgung gut da. Dennoch empfiehlt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), die Entwicklungen kontinuierlich zu beobachten. Kantone und Bildungsinstitutionen sollen insbesondere bei der Lehrerbildung flexibel auf neue Anforderungen reagieren können.
Die aktuelle Lage verdeutlicht die Wichtigkeit einer vorausschauenden Bildungspolitik. Nur mit einer sorgfältigen Planung und einer koordinierten Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Hochschulen lässt sich sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler in der Schweiz auch künftig von einer hohen Bildungsqualität profitieren können.
Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/katalog.assetdetail.36160245.html







