Behindern Eltern die geschlechtsneutrale Berufswahl ihrer Kinder?

Eltern fördern die geschlechtsspezifische Berufswahl nur bei Söhnen, nicht aber bei Töchtern.
- Eltern empfehlen Söhnen seltener einen frauendominierten Beruf (39,7 Prozent) als Töchtern (48,7 Prozent).
- Entsprechend empfehlen sie Töchtern seltener einen männerdominierten Beruf (51,3 Prozent) als Söhnen (60,3 Prozent).
- Während Eltern Söhnen deutlich häufiger einen männerdominierten Beruf empfehlen als einen frauendominierten, empfehlen sie Töchtern fast gleich häufig einen frauendominierten oder einen männerdominierten Beruf.
Sowohl Mütter als auch Väter geben geschlechtsspezifische Berufsempfehlungen.
- Mütter und Väter empfehlen Söhnen häufiger den männerdominierten Beruf.
- Väter empfehlen Söhnen und Töchtern signifikant häufiger den männerdominierten Beruf, während Mütter Töchtern fast gleich häufig den Männer- und Frauenberuf empfehlen.
Das Vorhandensein von Kindern und Altersunterschiede der Befragten haben kaum Einfluss auf die Empfehlungen zur Berufswahl.
Das Bildungsniveau der Eltern hat einen signifikanten Einfluss auf die geschlechtsspezifische Berufswahl.
- Während Eltern mit Berufsbildung stark geschlechtsspezifische Empfehlungen geben, machen Eltern mit akademischer Ausbildung keinen Unterschied zwischen Söhnen und Töchtern.
- Eltern mit beruflicher Bildung empfehlen ihren Söhnen seltener einen frauendominierten Beruf als ihren Töchtern, Eltern mit akademischer Bildung empfehlen den männerdominierten Beruf sowohl ihren Töchtern und Söhnen.
Die Studie belegt, dass Eltern nicht voreingenommen sind, wenn sie Töchter bei der Berufswahl beraten, bei Söhnen jedoch eine starke Präferenz für männlich dominierte Berufe zeigen. Da diese Resultate für unterschiedliche Altersgruppen und sowohl für Eltern wie Nicht-Eltern gelten, lässt sich auf ein tieferes gesellschaftliches Muster schliessen. Brauchen Sie Unterstützung bei der Berufswahl Ihres Kindes? Buchen Sie einen Beratungstermin zusammen mit Ihrem Kind im biz in Ihrer Nähe.
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