Der Bundesrat reduziert die Aufgaben des Bundesamtes für Statisti …
Der Bundesrat hat beschlossen, die Aufgaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) zu reduzieren. Die Regierung reagiert damit auf eine veränderte Datenlandschaft, in welcher digitale Technologien und neue Erhebungsformen die traditionelle Rolle des BFS zunehmend ergänzen. Ziel sei es, die Effizienz in der föderalen Datenbewirtschaftung zu stärken und Doppelspurigkeiten zu vermeiden.
Im Zentrum der Neuausrichtung steht die Verlagerung gewisser Aufgaben von der Bundesebene hin zu spezialisierten Bundesämtern oder kantonalen Stellen. So sollen künftig vermehrt dezentrale Erkenntnisquellen genutzt werden – etwa aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Verkehr oder Wirtschaft –, deren Daten dann durch das BFS lediglich noch koordiniert und zusammengeführt werden. Die Rolle des BFS verschiebt sich damit weg von der Produktion hin zur Orchestrierung und Qualitätssicherung statistischer Informationen.
Diese Entscheidung wurde im Kontext einer umfassenderen Revision der Governance von Daten in der Bundesverwaltung gefällt. Angesichts der wachsenden Komplexität und Dynamik im Bereich der Informationserhebung sei es angezeigt, dass die föderale Verwaltung agiler auf neue Anforderungen reagiert. Der Bundesrat betont zugleich, dass zentrale Erhebungen, wie beispielsweise die Volkszählung oder die Erfassung von Strukturdaten, auch künftig in Zuständigkeit des BFS bleiben sollen.
Mit dem Entscheid soll langfristig auch die Transparenz erhöht und der Zugang zu verlässlichen Daten für Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit gesichert werden. Dies sei insbesondere in Zeiten wachsender Desinformation ein wichtiger Pfeiler der demokratischen Entscheidungsfindung, so der Bundesrat.
Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt schrittweise in den kommenden Jahren. Parallel dazu plant der Bundesrat auch Investitionen in moderne Dateninfrastrukturen und die Stärkung fachlicher Kompetenzen im Umgang mit grossen Datenmengen innerhalb der Verwaltung. In konkreten Arbeitsgruppen werden derzeit Massnahmen erarbeitet, unter Einbezug weiterer Amtsstellen wie dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) oder dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM).
Der Entscheid des Bundesrates stösst bei Fachleuten auf gemischte Reaktionen. Während einige Experten die stärkere Fokussierung des BFS auf Kernaufgaben begrüssen, befürchten andere, dass durch den Rückbau eigene Kompetenzen des Amtes verloren gehen könnten. Kritiker warnen zudem vor einer möglichen Fragmentierung der Datenlandschaft.
Der Bundesrat versichert in seiner Mitteilung, dass die Neuausrichtung im Dialog mit den betroffenen Stellen erfolgen werde und das übergeordnete Ziel ein robuster, verlässlicher und zukunftsorientierter Statistikdienst für die Schweiz bleibe.
Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/katalog.assetdetail.35130788.html