Erfolgskontrollen der Thalwiler Flora und Fauna
Sowohl im Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) der Gemeinde Thalwil als auch in der Projektfestsetzung des Kantons für den Bönibach und im Vernetzungsprojekt ist festgehalten, dass der Erfolg von Massnahmen kontrolliert werden soll. Diese Erfolgskontrollen haben im Sommer 2023 im Rahmen von Momentaufnahmen stattgefunden. Die entsprechenden Ergebnisberichte liegen der Gemeinde nun vor.
Positive Veränderungen beim Bönibach
Die durch den Kanton verlangte Erfolgskontrolle beim Bönibach hat gezeigt, dass die Zusammensetzung der aquatischen Wirbellosen (Makrozoobenthos) und die Habitatsvielfalt gegenüber der Situation vor der Revitalisierung generell grösser geworden ist. Steinkrebse und Feuersalamander konnten im Rahmen der Kontrolle zwar keine gesichtet werden, was jedoch nicht automatisch deren Nichtvorkommen bedeutet. Die Begrünung der Ufer und Böschungen hat sich zwar erst teilweise gut entwickelt, dafür sind die gepflanzten Bäume und Sträucher gut angewachsen. Insgesamt ist die Entwicklung des aquatischen und terrestrischen Lebensraums weiterhin im Gange und noch nicht abgeschlossen, sodass in zwei oder drei Jahren eine weitere Erfolgskontrolle veranlasst werden soll.
Teilerfolge und Ausblick des Vernetzungsprojektes
Die Ziele des Vernetzungsprojektes, welches sich auf das Landwirtschaftsgebiet bezieht, wurden nur teilweise erreicht. Die ökologisch wertvollsten Flächen befinden sich am Rand der Sportanlagen im Brand und in der Umgebung des Gattikerrieds. Damit sich auch anspruchsvollere Vogelarten wie etwa der Neuntöter oder der Gartenrotschwanz wieder ansiedeln würden, müsste die Landwirtschaft weiter extensiviert und von üppigen, dornenreichen Hecken mit Krautsäumen durchzogen sein. Um die botanische Vielfalt und damit die Basis für eine reiche Insektenwelt zu fördern, wären weitere gezielte Ansaaten notwendig, optimalerweise in Kombination mit einer Aushagerung der Flächen. Die Umgebungsflächen der Sportanlagen Brand und die Wiesen um das Gattikerried zeigen, dass diese Massnahmen Früchte tragen. Auch beim Chilbiplatz und der Wiese unterhalb der reformierten Kirche konnten erfreulich viele Heuschrecken und auch eher seltene Tagfalter gefunden werden. Die Vernetzung im Siedlungsgebiet ist generell wichtig und noch weiter auszubauen.
Auch Gartenbesitzerinnen und -besitzer können aus diesen Resultaten etwas lernen. Eine blumenreiche Wiese stellt sich nicht von selbst ein, auch dann nicht, wenn nicht mehr gedüngt und die Wiese nur noch zweimal im Jahr gemäht wird. Hingegen lohnt es sich, selber eine Blumenwiese anzulegen und gezielt gewisse Pflanzen zu setzen, anzusäen und Strukturen anzulegen. Wer mehr erfahren möchte, wie eine naturnahe Umgebungsgestaltung gefördert werden kann, kann ein entsprechendes Merkblatt der Gemeinde unter thalwil.ch/naturumwelt > naturnahe Umgebungsgestaltung einsehen.
Präsidiales / Umwelt und Nachhaltigkeit
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