Kanton und Gemeinden intensivieren Integrationsförderung

Die hohe Zahl an Asylsuchenden und Flüchtlingen im Jahr 2023 stellte den Kanton wie auch die Gemeinden vor grosse Herausforderungen, besonders bei der Unterbringung und Betreuung. Dennoch gelang es im Kanton Zürich, die Integrationsförderung zu intensivieren und die Kapazitäten der Integrationsangebote für Geflüchtete auszubauen. Dies zeigt der neuste Monitoring-Bericht der kantonalen Fachstelle Integration.
«Im Jahr 2023 wurden insgesamt 10’675 geflüchtete Personen über 16 Jahren gefördert – das sind 3154 Personen mehr als im Vorjahr», erklärt Nina Gilgen, Leiterin der Fachstelle Integration.
Auch die Zahl der besuchten Massnahmen zeigt die intensivere Förderung: Im Jahr 2023 besuchten Geflüchtete insgesamt 32’249 Integrationsangebote – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (19’064). Besonders stark stieg die Teilnahme von Personen mit Schutzstatus S, deren Angebotsnutzungen sich mehr als verdoppelt haben: von 8087 im Jahr 2022 auf 17’230 im Jahr 2023.
Sprachförderung ist zentral
Mit einem Anteil von 73,2 Prozent bleibt die Sprachförderung auch 2023 das meistgenutzte Angebot im Kanton Zürich (2022: 66,2 Prozent). Gute Sprachkenntnisse sind die Grundlage für den Zugang zu weiterführenden Massnahmen wie Ausbildung und Arbeitsintegration sowie für die Teilnahme am sozialen Leben. Die Sprachförderung ist daher oft der erste Schritt im Integrationsprozess. Das zeigt sich auch am Beispiel der Geflüchteten aus der Ukraine (Personen mit Status S). Während in dieser Personengruppe 2022 noch fast ausschliesslich Sprachkurse im Vordergrund standen, hat sich die Teilnahme an Arbeitsintegrationsmassnahmen 2023 um 3,7 Prozentpunkte erhöht. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass für Geflüchtete aus der Ukraine eine Integration in den Arbeitsmarkt zunehmend näher rückt.
Junge Geflüchtete: Fokus auf Bildung
Für Jugendliche und junge Erwachsene ist es entscheidend, dass sie ihre schulischen und beruflichen Kenntnisse erweitern können. Im Jahr 2023 wurden 680 junge Geflüchtete im Alter von 16 bis 25 Jahren mit Bildungsangeboten gefördert, was einem Anstieg von 300 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zählt man auch die Alphabetisierungskurse hinzu, profitierten insgesamt 1140 junge Geflüchtete von Bildungsmassnahmen. Dies entspricht einem Drittel der 16- bis 25-jährigen Geflüchteten im Kanton – eine Steigerung von 11 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr (2023: 33,3 Prozent; 2022: 22,2 Prozent).
Individuelle Erfolge hinter den Zahlen
Hinter den Zahlen des Monitoring-Berichts 2023 stehen viele individuelle Erfolgsgeschichten. Junge Menschen, die eine Ausbildung abschliessen und Erwachsene, die Dank gezielter Förderung den Schritt in den Arbeitsmarkt schaffen. Neben den Verdiensten der Geflüchteten sind an diesen Erfolgen auch Lehrpersonen, Sozialarbeitende, Job-Coaches, Ausbildungsstätten und Unternehmen beteiligt. Es bleibt entscheidend, die Integrationsarbeit fortzusetzen und das Bewusstsein in der Gesellschaft zu stärken, dass nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt Zeit und Geduld braucht, damit sie sich auszahlt.
Quelle: Zum Original-Inhalt