Krisenprävention Best Practice Stadt Zürich
Sein ehemaliger Chef, alt-Stadtrat Richard Wolff, sagte zu Beginn der Pandemiekrise zu Markus Meile: «Ich habe mich oft gefragt, was Du genau machst, aber jetzt weiss ich es und bin froh, dass Du die nötigen Vorbereitungen getroffen hast.» Denn diese zahlten sich bei der Bewältigung der drei Krisen in den letzten vier Jahren aus. «Die vorhandenen Konzepte, regelmässiges Üben, das dabei gewonnene Vertrauen gemäss dem Grundsatz «In Krisen Köpfe und deren Kompetenzen kennen» sowie das Commitment und Engagement des Stadtrates waren wesentliche Faktoren bei der erfolgreichen Bewältigung der drei Ereignisse», bilanziert Meile.
Die Pfeiler der städtischen Krisenprävention
Die Krisenstäbe der Dienstabteilungen der Stadtverwaltung (Verkehrsbetriebe VBZ, Wasserversorgung WVZ, Elektrizitätswerk EWZ, usw.) simulieren die Bewältigung von krisenhaften Situationen regelmässig. Sie üben einzeln oder miteinander, auch mit Einbezug des Stadtrats, des Kantons oder des Bundes.
Für die Krisenvorbereitung und das Festlegen entsprechender Übungsszenarien setzt die Stadt Zürich auf drei Instrumente (siehe Grafik). Grundlage bildet eine systematische Gefährdungs- und Risikoanalyse, bei der alle fünf Jahre die bevölkerungsschutzrelevanten Risiken in Bezug auf ihre Häufigkeit und ihr Schadenausmass durchleuchtet werden. In der letzten Analyse von 2022 wurden 16 Risiken aufgeführt. Diese reichen von Naturkatastrophen wie Hochwasser, Erdbeben und neuen Bedrohungen durch den Klimawandel über technisch bedingte Gefährdungen wie eine Energiemangellage oder der Ausfall der Informations- und Kommunikationstechnologie, bis hin zu gesellschaftlichen Ereignissen wie einer Pandemie, gewalttätigen Unruhen oder einem Cyber-Angriff.
In der Resilienzanalyse werden die Fragen gestellt «Wie widerstandfähig ist die Stadt Zürich gegenüber diesen potenziellen Gefährdungen» und vor allem «Welche Massnahmen machen sie noch resilienter?» In über einem Dutzend Workshops mit rund 50 städtischen Fachpersonen wurden so Bereiche wie die Trinkwasserversorgung, Mobilität, öffentliche Sicherheit, Abwasser, Entsorgung und Energieversorgung vertieft unter die Lupe genommen.
Im Rahmen des kontinuierlichen Resilienzmanagements werden auf der operativen Seite jedes Jahr die Handlungen für die erkannten Defizite festgelegt, die Mittel dafür budgetiert und die entsprechenden Massnahmen umgesetzt.
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