Energiestrategie Best Practice Bonstetten
Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran
Für das Energieziel «Emissionsfrei fahren» setzt der 52-jährige Ökonom auf die exponentielle Zunahme von elektrischen Fahrzeugen. Vor dem Hintergrund, dass Autos durchschnittlich alle zwölf Jahre neu gekauft werden, liege der avisierte Wert von 47 % gemäss Schuhmacher in Reichweite. Die Gemeinde will mit externen Partnern den Ausbau an Ladestationen auf ihrem Gebiet vorantreiben – und geht mit gutem Beispiel voran: Die neu angeschafften Kommunalfahrzeuge fahren alle mit Strom und hinter dem Gemeindehaus steht eine Ladestation.
Bei der Solarenergie, wo die angestrebten 8000 Kilowatt-Peak knapp einem Drittel des errechneten Potentials für Bonstetten entsprechen, nimmt sich die Behörde ebenfalls selbst in die Pflicht: Zusätzliche Solaranlagen sollen durch Contractingpartner auf bestehenden Bauten der Gemeinde installiert werden. Nur auf dem neu entstehenden Mehrzweckgebäude im Schachen baut und finanziert Bonstetten die PV-Anlage noch selber. Für private Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sollen verschiedene Anreize geschaffen werden. Diese reichen von aktiver Beratung über baurechtliche Grundlagen bis zum Solarapéro, den die Gemeinde nach dem Fertigstellen einer Anlage offerieren will.
Jede Bürgerin, jeder Bürger kann am Wandel teilnehmen
Um beim Umbau der Bonstetter Energieversorgung mitzumachen, muss man nicht zwingend ein Haus besitzen: Der Verein «solarbonstetten», der vor elf Jahren aus einem Schulprojekt entstand, unterstützt ein innovatives Modell der Bürgerbeteiligung. Er stellt mit Hilfe Privater die Mittel zur Verfügung, um in der Gemeinde Solaranlagen zu realisieren. Drei durch private Gelder finanzierte PV-Anlagen – auf zwei Schulhausdächern und einem Privathaus – konnten bereits realisiert werden. Der dort produzierte Strom wird vollständig von den Einwohnerinnen und Einwohnern von Bonstetten übernommen.
Roger Schuhmacher ist seit mehreren Jahren Vorstandsmitglied von «solarbonstetten» und zog in dieser Funktion schon selbst von Tür zu Tür, um Hausbesitzende von den Vorteilen einer Solaranlage zu überzeugen. Es sei die «schiere Panik», die ihn antreibt und ihn motiviert, sich in verschiedenen Funktionen für Umwelt- und Energiethemen einzusetzen: «Es raubt mir manchmal den Schlaf, wenn ich meine Söhne ansehe und daran denke, was wir ihnen und ihren Altersgenossen antun.»
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